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Wie kann es weitergehen?

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Wie weiter? Die Antwort weiß zum Glück nicht nur der Wind. In den letzten Monaten seit der Präsentation des Konzepts für ein Bürgergrün haben wir in verschiedene Richtungen Fühler ausgestreckt, die Lage beschrieben, Rat und Meinungen eingeholt.
Zunächst erschien es so, als hätten wir ein großes Problem („Wie retten wir die Hufewiesen?“), das von schier unzähligen kleineren Fragen umschwärmt wird. Im Laufe der Gespräche änderte sich diese Sicht. Inzwischen zeichnen sich drei größere zusammenhängende Fragen ab.
Es ist fast wie im Märchen: Löse die drei Rätsel, dann ist die Prinzessin Dein… lies: Dann sind die Hufewiesen gerettet!

Drei größere Fragen wollen beantwortet sein, um eine Lösung für die Hufewiesen zu finden.

Drei größere Fragen wollen beantwortet sein, um eine Lösung für die Hufewiesen zu finden.

Und das sind die drei Hauptfragen:

  • Bürgergrün organisieren: Das ist die Kunst, Menschen in der Stadt auf Dauer für das Gärtnern zu gewinnen und sie selbst das Grün auf den Hufewiesen gestalten zu lassen. Dazu braucht es Rat, Gemeinschaft und Strukturen, die es ermöglichen, Freuden, Erfahrungen und Erfolge miteinander zu teilen und so gedeihen zu lassen.
  • Bürger als Projektentwickler: Das herkömmliche Verfahren der Stadtentwicklung funktioniert auf den Hufewiesen nicht – zum Glück! Das Ergebnis ist Stillstand. Wo formelle Planungsverfahren versagen und etablierte Immobiliengesellschaften und klassische Projektentwickler nicht mehr weiter wissen, öffnen sich Chancen für neue Akteure. Menschen, die eigentlich etwas anderes wollen, werden selbst zu Projektentwicklern, um die Räume dafür zu schaffen. Warum nicht auch auf den Hufewiesen?
  • Einigung mit dem Eigentümer: Sobald das Geld stimmt, können wir über die Wiesen verfügen. Das klingt erstmal wie eine klare Ansage, aber im Grunde geht es doch um so etwas schwer Faßbares wie Vertrauen. Wir, also Du und ich, werden die Hufewiesen nicht kaufen können. Das wird nur eine Organisation können, die vom Eigentümer als Geschäftspartner ernstgenommen wird.

Wir haben aber nicht nur Fragen zugespitzt, sondern auch Ansätze für Antworten aufgetan.

  • Bürgergrün organisieren: durch eine Gärtnerei als professionellen Partner. Eine Fahrt nach Leipzig, organisiert vom Gartennetzwerk Dresden im Rahmen ihres Programms „Seitentriebe“, bescherte da Anschauung aus erster Hand: Aus dem Gemeinschaftsgarten Annalinde ist im vergangenen Jahr ein Betrieb für Biogemüse hervorgegangen. Verfaßt als gGmbH und mit kräftiger Unterstützung durch einen Unternehmer aus Süddeutschland, der das Gelände einer kleinen Gärtnerei aufkaufte, um zu verhindern, daß dort eine Tankstelle eingerichtet wird. Heute gedeihen im Leipziger Westen mitten zwischen Wohnblöcken der Gründerzeit Zucchiniblüten und andere Köstlichkeiten, die auf große Nachfrage bei Leipiziger Restaurants stoßen.
  • Bürger als Projektentwickler: durch die Idee der Raumpioniere. Das Konzept geistert schon länger durch die Diskussionen von Stadtplanern, aber Klaus Overmeyer, Professor in Wuppertal, hat es weiterentwickelt zum Konzept von „Raumunternehmen“. Das sind Pioniere, die kommen, um zu bleiben, die also städtische Räume langfristig gestalten wollen. Dafür brauchen sie Zeit und Offenheit. Dafür erschließen sie neuartige Wege der Kooperation und Finanzierung. – Wir wollen ausloten, wie weit diese Idee auf die Hufewiesen übertragen werden kann. Dazu haben wir uns mit dem Büro transform aus Berlin zusammengetan. Mit transform haben wir im November 2013 einen Bazar der Möglichkeiten gestaltet. (Ja, das sind auch die mit der „Wahrnehmungswerkstatt“… Diese Idee bleibt weiter im Gespräch.)
  • Einigung mit dem Eigentümer: durch den Aufbau einer Stiftung als Käufer. Eine Stiftung braucht es auf den Hufewiesen aus zwei Gründen: Einmal, um sinnvoll und langfristig Geld anzusammeln. Zum anderen, um sinnvoll und langfristig auch die Idee von den Hufewiesen zu bewahren und zu entwickeln. Eine erfolgreiche Stiftung aber will mit Bedacht und Langmut entwickelt werden. Erste Kontakte zu professionellen Geburtshelfern dafür entstanden am 25. September beim Sächsischen Fundraisingtag.
Die Lösungsformel für die Hufewiesen konkretisiert. Die Quadratur des Kreises gelingt...

Die Lösungsformel für die Hufewiesen konkretisiert. Die Quadratur des Kreises gelingt…

Zu der Idee der Raumpioniere gab es auch schon erste Gespräche mit der Seite des Eigentümers. Am 10. und am 23. September trafen sich Vertreter des Vereins und von transform mit Beratern der Thomsen Group, die im Auftrag der ADLER Real Estate AG eine eigene Vision für die Hufewiesen entwickelt hatte.
Positiv ist: Wir haben überhaupt miteinander gesprochen. Allerdings überwog bei den Unternehmensberatern (noch) die Skepsis. Die Hauptknackpunkte:

  • Kann der Verein ein professioneller Partner sein?
  • Können die Raumpioniere tatsächlich Konzepte für langfristig auch wirtschaftlich interessante Nutzungen auf den Hufewiesen entwickeln?

Am 1. Oktober wollen die Vertreter von Thomsen sich mit dem Vorstand der ADLER Real Estate AG beraten. Dann sehen wir weiter.

Gespräch üper die Idee von Raumpionieren auf den Hufewiesen mit Vertretern des Vereins und der Unternehmensberatung Thomsen Group am 23. September 2014 in Berlin.

Gespräch üper die Idee von Raumpionieren auf den Hufewiesen mit Vertretern des Vereins und der Unternehmensberatung Thomsen Group am 23. September 2014 in Berlin.

Notizen beim Gespräch üper die Idee von Raumpionieren auf den Hufewiesen mit Vertretern des Vereins und der Unternehmensberatung Thomsen Group am 23. September 2014  in Berlin.

Notizen beim Gespräch üper die Idee von Raumpionieren auf den Hufewiesen mit Vertretern des Vereins und der Unternehmensberatung Thomsen Group am 23. September 2014 in Berlin.

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