Am 10. November 2014 trafen sich Vertreter des Hufewiesen Trachau e.V. mit Herrn Stommel, dem zuständigen Geschäftsführer im ADLER-Konzern, in Dresden. Es war das erste direkte Gespräch über eine mögliche Gesamtlösung, seit im Dezember 2012 Vertreter des Vereins und eines Dresdner Investors erfolglos über einen Optionsvertrag mit ADLER verhandelt hatten.
Mit dabei waren zwei Berater der strategischen Unternehmensberatung Thomsen. Thomsen arbeitet seit anderthalb Jahren im Auftrag des Eigentümers an einer Lösung für die Hufewiesen. Mit den Vertretern von Thomsen hatten wir in zwei Gesprächsrunden im September in Berlin und Hamburg Ansätze für eine Zusammenarbeit zwischen dem Verein und dem Eigentümer herausgearbeitet. Nun wollten wir diese Überlegungen mit der Stadtverwaltung erörtern.
Dazu hatte der Leiter des Stadtplanungsamtes, Herr Szuggat, hochkarätige Kollegen eingeladen. An dem Gespräch nahmen die zuständige Abteilungsleiterin in seinem Hause und zwei weitere Mitarbeiter teil, außerdem auch Herr Dr. Korndörfer, der Leiter des Umweltamtes, und Herr Thiel, der Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, sowie die Abteilungsleiter für Wasserschutz und Stadtökologie aus dem Umweltamt.
Das Besondere an dieser Zusammenkunft brachte Herr Dr. Korndörfer treffend auf den Punkt. In seiner 23-jährigen Amtszeit sei es ihm noch nicht passiert, daß ein Verein, der sich für Naturschutz einsetzt, die Interessen eines Eigentümers vertritt, welcher Bauland entwickeln möchte.
Aber genau das war an diesem Nachmittag das gemeinsame Ziel von ADLER und dem Hufewiesen Trachau e.V.. Denn dahinter steckte ein weitgehendes Zugeständnis des Eigentümers: Falls es gelänge, im Westen der Hufewiesen in ausreichender Dichte Baurecht zu schaffen, so sei sein Unternehmen bereit, den gesamten Osten unbebaut zu lassen. Die Grenze sollte in etwa dort verlaufen, wo die Pettenkofer Straße endet. Das bot Herr Stommel in Absprache mit uns als Lösung für die Entwicklung der Hufewiesen an.
Leider scheint diese Lösung so einfach nicht umsetzbar zu sein.
Das liegt daran, daß die Hufewiesen in einem alten Elbarm liegen. Bei der Flut 2002 waren sie größtenteils überschwemmt; 2013 verhinderte die neue Schutzmauer am Ballhaus Watzke nur knapp, daß das wieder geschah. Nun hängt alles davon ab, wie die Experten die Erfahrungen der Flut 2013 bewerten. Zur Zeit arbeiten sie an einem neuen Vorhersagemodell. Die Ergebnisse sollen Anfang 2015 vorliegen. Danach entscheidet sich, ob und in welchem Umfang Neubauten im Westen der Hufewiesen errichtet werden dürfen.
Die Verantwortlichen im Verein und der Eigentümer wollen auf jeden Fall im Kontakt bleiben und weiter an einem gemeinsamen Vorschlag für eine Entwicklung auf den Hufewiesen arbeiten. Der Vorstand der ADLER Real Estate AG, Herr Harloff, hat den Grundgedanken dahinter treffend auf den Punkt gebracht: „Miteinander reden ist immer gut.“