An einem Donnerstagmorgen im Februar erklangen auf einmal Kettensägen und Motorsensen auf den Hufewiesen. In den folgenden zwei Wochen arbeiteten sie sich von West nach Ost voran. Auch ein größeres Gerät kam zum Einsatz: eine Art Radlader mit Balkenmäher. Die Maschine kämpfte sich durch die großen Brombeerdickichte, die in den letzten Jahren an vielen Stellen auf den Hufewiesen entstanden waren. Am Ende waren große Bereiche gelichtet, und ganz ungewohnte Durchblicke über die Flurstücke und zum historischen Dorfkern von Alttrachau hin eröffneten sich.
Was hatte das alles zu bedeuten? Sollte hier etwa Baufreiheit geschaffen werden? Würden bald größere Abholzungen und Aushubarbeiten folgen?
Diese Befürchtung hegten wir im Verein auch. Aber sie sind offenbar unbegründet. Das schließen wir aus einem Gespräch mit einem der Männer, die die Arbeiten ausführten.
Nein, es gibt keine neue Lage zu den Plänen für eine Bebauung. Die Arbeiten sind Teil eines Pflegeauftrags, der 2018 erteilt wurde, als ein neuer Verantwortlicher den Auftrag zur Projektentwicklung auf den Hufewiesen im Auftrag der ADLER Real Estate AG übernahm. Alle fünf Jahre werden die Brombeeren zurückgedrängt. Alle Bäume bleiben stehen.
Die Brombeeren werden auch nur oberirdisch geschnitten und gehäckselt. Die Wurzeln bleiben im Boden; dadurch werden die Sträucher sehr schnell wieder wachsen. Schon in wenigen Wochen wird das Rankengeflecht wieder an vielen Stellen gedeihen und einen Rückzugsort und Brutplatz für Singvögel und andere tierische Freunde der Trachen auf den Hufewiesen bieten.
Einstweilen genießt die neuen Durchblicke! Es können noch Wetten abgeschlossen werden, wie lange die Brombeeren brauchen, bis sie neue Dickichte bilden.
