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Anja

Der lange Weg zum B-Plan: Rückblick auf die Beteiligung 2019

14. März 2020 by Anja

B-Plan. Was für ein schlichtes, geradezu häßliches Wort. Aber darin steckt unendlich viel, nämlich das Regelwerk dafür, wie unsere Lebenswelt in der Stadt aussehen soll. Für die Hufewiesen dauert das Ringen darum schon dreißig Jahre. Im Folgenden findet Ihr einige Reflektionen dazu und Schlaglichter auf die jüngste Etappe in diesem Ringen.

Vision einer Bebauung auf den Hufewiesen, die sich an die Natur anpaßt. Zeichnung von Mario Thiel — 2019– (mit freundlicher Genehmigung des Urhebers).

1990, mitten in den dramatische Tagen der Auflösung der DDR, erklärte die Stadtverordnetenversammlung die ehemaligen Hufen der Bauern von Alttrachau zu Bauerwartungsland. Inzwischen erleben wir den dritten Anlauf, um die Erwartung in eine gültige Satzung umzusetzen. Das Planverfahren für den aktuellen B-3028 folgt auf das für einen B-380 und das für einen  B-10 (Ausführliches zu den früheren Planungen). Deutlich zu erkennen ist im Vergleich der drei Anläufe, wie sich die Leitvorstellungen von der erstrebenswerten Gestalt für eine Stadt gewandelt haben.

In den 1990er Jahren stand das Schaffen von Wohnraum im Mittelpunkt – praktisch um jeden Preis. Nach dem Eigentümerwechsel 2007 ging es im zweiten Anlauf eher um einen Wettlauf zwischen Schutzinteressen der Stadtplanung und Verwertungsinteressen des Haupteigentümers. Wiederum zehn Jahre später, im aktuellen dritten Anlauf, dringt bei vielen Beteiligten immer stärker die Erkenntnis durch, daß wir Natur und gebaute Umwelt sehr sorgfältig ausbalancieren müssen, wenn unsere Stadt auch für kommende Generationen noch lebenswert sein soll.

Um eine solche Balance zwischen Bauen und natürlicher Umwelt zu erreichen, versuchen die Planer immer stärker, offene Fragen auch tatsächlich offen auszuhandeln und zu erörtern. Dabei werden Verantwortliche aus den Behörden und Eigentümer ebenso einbezogen wie Anwohner und Anwohnerinnen, mögliche Nutzer und Nutzerinnen und eben auch Fürsprecher für die Natur. Das Umdenken kommt auch in der Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung zum Ausdruck. Seit wenigen Wochen gibt es für die Idee, daß zumindest ein Teil der Hufewiesen als öffentliches Grün bewahrt werden soll,  eine eigene Plattform im Netzauftritt der Landeshauptstadt Dresden:

www.dresden.de/hufewiesen

Der Planungsprozeß selbst wird dadurch komplexer, aber eben auch reichhaltiger. Das läßt sich ablesen an den Stellungnahmen zum ersten Vorschlag für eine Bebauung im Rahmen des Verfahrens zum B-3028, die im Herbst 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Einige Menschen, die ihr Recht zur Stellungnahme wahrnahmen, haben unserem Verein eine Kopie ihrer Aussagen zur Verfügung gestellt. Gerne geben wir hier eine kleine Auswahl zum Besten. So können diese Gedanken neue Gedanken anregen und hoffentlich zu einer guten Lösung beitragen…

Die Waldspirale in Darmstadt – ein Wohnprojekt nach Entwürfen von Friedrich Hundertwasser. (Foto von Martin Morgensohn, 2012, fotocommunity.de)
Zeichnung M. Thiel
Vision für die Hufewiesen, Zeichnung M. Thiel 2019.

Die Hufewiesen als Oase
Aus unmittelbarer Anschauung seit Ende 2013 möchte ich hiermit besonders die beeindruckende Artenvielfalt von Singvögeln und Greifvögeln sowie auch Insekten hervorheben, die durch die geplanten Baumaßnahmen nachhaltig in ihrer Existenz bedroht sind. Hinzu kommt, dass das Vorhandensein eines größeren Waldstücks erhebliche Auswirkungen auf den Lärmschutz (als Schallschutz gegen den Bahngüterverkehr v. a. im Sommer) sowie auf das städtische Mikroklima hat („park breeze“) hat. Wie der Themenstadtplan Dresdens belegt, sind die Hufewiesen eine Art Klimakammer von Pieschen, da nachweislich der kälteste Punkt auf der östlichen Elbseite.

Verkehr intelligenter planen
Hinsichtlich der Verkehrsanbindung verschenkt die bisherige Planung die besonderen Potenziale, über die eine Wohnanlage an den Hufewiesen verfügen könnte. Dieses Areal ist bereits jetzt hervorragend für den Verkehr zu Fuß oder mit dem Fahrrad und eine exzellente ÖPNV-Anbindung (Bus, Tram, S-Bahn) erreichbar. Die Zurückdrängung des Automobils in diesem Bereich erhöht ja gerade die Lebensqualität für die Anwohner.

Kindgerechte Straßenräume
Gegen eine zweite Nord-Süd-Erschließungsstraße spricht die vom Verkehr ausgehende Gefahr für Kinder. Viel besser könnten Kinder auf einem Quartiersweg (nur für Rad und Fußverkehr) ungestört unterwegs sein und spielen. Der Bebauungsplan erhebt den Anspruch, bei der Wohnbebauung eine diverse Bewohnerstruktur zu berücksichtigen. Eine Verkehrsvermeidung würde dieses Ziel maßgeblich unterstützen.

Weniger ist mehr
Ich plädiere für den Bau von weniger Wohnungen und einer lockeren Bebauung als im Vorentwurf vorgesehen. Das hat auch Vorteile für den Investor: höherwertiges Umfeld mit einer parkähnliche Grünfläche bedeutet höhere Mieten oder Kaufpreise;  höhere Attraktivität des Objektes.

zu hoher Anteil an Verkehrsflächen
Die städtebauliche Grundstruktur des geplanten bebauten Areals und dessen verkehrliche Erschließung sind nicht zufriedenstellend. Die derzeitige Planung ist extrem flächenintensiv, da die Verkehrsflächen (14.200 m2) die durch Gebäude überbaute Fläche (13.582 m2) sogar übersteigen.

Wenig einladende Durchfahrten
Die in der Bürgerversammlung durch den Architekten benannten Hofdurchfahrten laden aus meiner Sicht nicht ein und machen das Gelände entgegen seinen Aussagen nicht „durchlässig“. Als Besucher geht man eigentlich nicht in Hofdurchfahrten bzw. die Innenhöfe. Die Durchfahrten sind in der Regel Ablageplätze für Müll und riechen oft nach Urin. Eine Variante mit einzelnen Häusern bietet bessere Optionen.

dichte, aber aufgelockerte Bebauung
Die derzeitige Planung sieht die Schaffung von teilweise über 100 Meter langen durchgängigen Häuserzeilen vor. Auch wenn eine hohe bauliche Dichte wohl unvermeidbar ist, sollte auch die Gestaltung der Umgebungsbebauung stärker Rücksicht genommen werden. Die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Häuserzeilen sollten mindestens alle 50 Meter unterbrochen werden. Dies würde auch die stadtklimatische Abschirmung der erhaltenen Hufewiesen zur Bestandbebauung reduzieren. Auch die Fernwirkung einer vergleichsweise hohen Bebauung wäre besser, wenn diese nicht als geschlossener Riegel wirkt.

Weniger Verkehr auf der Gaußstraße!
Die Gaußstraße sollte insgesamt verkehrsberuhigt sein, so wie es vor einiger Zeit war. Der Verkehr dort verursacht vor allem zu Berufsverkehrszeiten durch die enge der Straßen für Ärger. Die kleine Kreuzung Gaußstraße und Allttrachau ist schwer einzusehen insbesondere für die Schulkinder ist die Enge der Straßen ein Problem, wenn dort Autos teils recht zügig unterwegs sind. Das muss nicht sein. Die Autos können auch den Weg darum herum nehmen. Der Zeitaufwand von ca. 4 Minuten ist zu verkraften.

Danke, lieber Mirabellenbaum!
Fast jeden Morgen fahre ich mit meinem Sohn auf dem Rad quer über die Hufewiesen. Jetzt halten wir an den Hagebuttensträuern und stärken uns mit frischen Hagebutten, die wir pflücken und gleich verputzen. Vorbei am Walnussbaum, durch die zwei großen Eichen über die kleinen heimeligen Wege Richtung wunderschönem Mirabellenbaum! GUTEN MORGEN LIEBER MIRABELLENBAUM, ruft mein Sohn ganz laut. (…)
Uns sind keine gut geplanten Spielplätzen wichtig. Wir wünschen uns sinnliche Erlebnisse mit unseren Kindern, Bäume auf die sie klettern können , Brenesselstiche, die sie fühlen dürfen, Äpfel, die sie mit großer Anstrengung pflücken und danach genüsslich essen dürfen. Ja, auch dass sie beobachten dürfen, wie dieser Apfel von einem kleinen Wurm gemocht wird….

Zum Schluß noch eine Lektüreempfehlung:
Wesentliche Aussagen aus den beiden Bürgerversammlungen zum B-Plan für die Hufewiesen vom Herbst 2019 hat die Stadtverwaltung in einer Präsentation und einer Dokumentation zusammengefaßt. Hier gibt’s sie zum Herunterladen – ein intellektuelles Verdauen in Ruhe lohnt sich!

  • Hufewiesen Auftaktdialog 22.11.2019 Präsentation
  • Hufewiesen Auftaktdialog 22.11.2019 Dokumentation
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ABGESAGT Alles neu macht der 28. März: Wir putzen die Hufewiesen heraus!

14. März 2020 by Anja

ABGESAGT: Bedingt durch den Coronavirus müssen wir den Frühjahrsputz leider absagen.

Plakat Frühjahrsputz 2020

ABGESAGT: Bedingt durch den Coronavirus müssen wir den Frühjahrsputz leider absagen.

Hurra! Die Sonne scheint; alles reckt sich. Schneeglückchen, Winterlinge, Krokanten, Märzenbecher, Scilla, Scharbockskraut…

Aber huch! Was liegt denn da im Weg? Verpackungen, Flaschen, Dachpappe, Sperrmüll, Elektroschrott… –  was wir schon alles gefunden haben beim alljährlichen Herausputzen der Hufewiesen im Rahmen der Aktionswoche „Sauber ist schöner“ der Dresdner Stadtreinigung!

Das wollen wir auch in diesem Jahr wieder tun: Wir laden herzlich Alle ein, die etwas Gutes tun und dabei die Frühlingsluft genießen wollen. Alle, die endlich mal wieder ihren Ordnungsfimmel ausleben wollen. Alle, denen die Natur auf den Hufewiesen am Herzen liegt. Alle, die gerne erleben wollen, wie schön es sich anfühlt, gemeinsam in nur zwei Stunden etwas zu erreichen.

Auch in diesem Jahr stellt uns die Stadtreinigung Abfallsäcke, Handschuhe und Greifer zur Verfügung. Nach getaner Arbeit gibt’s Kaffee, selbstgebackenen Kuchen und den neuesten Dorfklatsch!

Wir treffen uns
Samstag, 28. März 2020, 10 Uhr, am Kirchsteig (Alttrachau 25)

 

P.S. Als geistiger Appetithappen hier der Bericht von der Aktion im vergangenen Jahr:

Erfolgreicher Frühjahrsputz

Mitmachen Frühjahrsputz

Was ist wichtig am Vor-Entwurf B-3028?

7. Dezember 2019 by Anja

Wie liest man einen Plan? Wie deutet man die schriftlichen Erläuterungen dazu?
Wir fassen hier zusammen, was aus unserer Sicht wichtig ist an dem neuen Vorschlag zur Zukunft der Hufewiesen.  Oder, wie es im Fachjargon heißt: zum Vor-Entwurf B-3028.

>> Für die ganz Eiligen: Hier geht’s zur BeteiligungsApp: www.hufewiesen.de/b3028 <<

Vorab die wichtigsten Aussagen in Kürze:

  1.   Allgemeines zum Stellenwert des Vorentwurfs
    Der Vorentwurf ist ein Vorschlag. Er kann und soll noch verändert werden. Der Haupteigentümer ADLER  Real Estate hat ein berechtigtes Interesse daran, seine Grundstücke zu entwickeln. Wir wünschen uns aber, daß es wirklich eine gerechte Abwägung zwischen allen Interessen und gegenüber dem Gemeinwohl gibt, so wie das Planungsrecht es vorschreibt.
  2.   Die Stärken des Vorentwurfs
    Der gesamte Osten der Hufewiesen bleibt von Bebauung frei! Dieser östliche Teil der Hufewiesen soll öffentliches Grün werden. In die Gestaltung  des künftigen öffentlichen Grüns wird die Bürgerschaft jetzt schon aktiv eingebunden. Für all das möchten wir den Beteiligten in der Stadtverwaltung und den Verantwortlichen des Haupteigentümers ausdrücklich danken!
  3.   Zur Gestaltung des künftigen Grüns
    Bei aller Freude über die Aussicht auf den Erhalt der Hufewiesen befürchten wir zugleich eine Übernutzung des künftigen Grüns. Das zu vermeiden, sollte in der Planung ein wichtiges Ziel sein.
    Wir wollen keine Parkplätze für Autotourismus zu den Hufewiesen. Die Gaußstraße soll verkehrsberuhigt werden.
  4.   Zur Gestaltung der künftigen Bebauung
    Wir wünschen uns, daß die künftige Bebauung sich möglichst behutsam in die vorhandene Bebauung und in die Hufewiesen einfügt. Wenn man sich an der Dichte der schon vorhandenen Bebauung orientiert, wären nach unserer Kenntnis etwa 250 Wohnungen mit durchschnittlich 80 qm Nutzfläche möglich. Die geplante Bebauung geht darüber allerdings offensichtlich deutlich hinaus. Die Flächenbilanz zeigt zudem, daß die Planungen auch über das hinausgehen, was der Regionalplan an dieser Stelle zuläßt. Wir plädieren deshalb dafür, die Bebauung zu reduzieren.
  5.   Weitere einzelne Aspekte
    Wir wünschen uns, daß ein besonders schöner alter Walnußbaum in der Verlängerung der Veteranenstraße erhalten bleibt. Der Vorentwurf sieht vor, das gesamte Baugebiet aufzuschütten zum Zwecke des Hochwasserschutzes. Das sehen wir kritisch. Wir schlagen auch eine andere Straßenführung vor.

Alle Planunterlagen

Vorschau:

Blatt 1 Gestaltungsplan
Blatt 2 Architektur
Erläuterungen

Zum Herunterladen (pdf):      Gestaltungsplan              Architektur                  Erläuterungen

(1/5)    Allgemeines zum Stellenwert des Vorentwurfs

Der Vorentwurf ist ein Vorschlag. Er ist in enger Abstimmung mit dem Haupteigentümer der Hufewiesen entwickelt worden, der Immobiliengesellschaft ADLER Real Estate AG aus Berlin. Das deutsche Planungsrecht schreibt vor, daß dieser Vorschlag veröffentlicht werden muß, damit nicht nur die Interessen des Eigentümers Gehör finden, sondern auch andere Interessen. Das Verfahren dafür heißt in der Fachsprache „frühzeitige Beteiligung“. In dieser Phase können sich Bürger und Bürgerinnen, Unternehmen, Organisationen und Behörden äußern. Die Verwaltung ist verpflichtet, alle Argumente zu prüfen und alle Interessen untereinander und gegen das Gemeinwohl abzuwägen (§ 1 Baugesetzbuch). Der Stadtrat ist in dieser Phase noch nicht beteiligt. Er wird erst einbezogen, wenn die Verwaltung einen Vorschlag für die Abwägung ausgearbeitet hat.

Wir möchten klar und deutlich sagen: Der Eigentümer ADLER hat ein berechtigtes Interesse daran, seine Grundstücke zu entwickeln. Dieses wirtschaftliche Eigeninteresse ist legitim.  Als Verein wünschen wir uns *nicht*, daß die  Interessen unserer Mitglieder oder von Anwohnern und Anwohnerinnen Vorrang vor den Interessen von Eigentümern haben. Aber: Wir wünschen uns, daß es wirklich eine gerechte Abwägung zwischen all diesen Belangen gibt, so wie das Planungsrecht es vorschreibt. Und wir wünschen uns, daß diese Abwägung  transparent und nachvollziehbar stattfindet.

(2/5)   Die Stärken des Vorentwurfs

  • Der gesamte Osten der Hufewiesen bleibt von Bebauung frei! Damit bleibt (neben den Elbwiesen) die wichtigste Grünfläche im Stadtbezirk Pieschen auf Dauer erhalten – eine grüne Oase, die auch über den Stadtteil hinaus einen wesentlichen Trittstein im ökologischen Netz der Stadt bildet. Die Bewahrung ist auch wichtig für das Stadtklima. Die Wäldchen auf den Hufewiesen sind das einzige Gebiet im Nordwesten Dresdens, in dem auch in der Hitze des Sommers nachts ausgleichende kalte Luft entstehen kann. Bewahrt bleiben schließlich vielfältige Sichtbeziehungen zwischen den Wiesen und dem historischen Dorfkern von Alttrachau.
  • Dieser östliche Teil der Hufewiesen soll öffentliches Grün werden.
    Das freut uns sehr!
  • In die Gestaltung  des künftigen öffentlichen Grüns wird die Bürgerschaft jetzt schon aktiv eingebunden. Dazu hat die Stadtverwaltung ein zusätzliches Beteiligungsverfahren eröffnet. Sie ggeht damit über das hinaus, was das Planungsrecht vorschreibt. Fachleute aus dem Umweltamt, dem Amt für Stadtgrün und dem Stadtplanungsamt bringen sich dabei mit Herzblut und Verstand über ihre Dienstpflichten hinaus ein. Die Stadt setzt auch Geld ein, um das Verfahren professionell zu moderieren, damit wirklich alle Stimmen und Bedarfslagen erfaßt werden und nicht nur die, die am lautesten rufen.

Diese Stärken sind nicht selbstverständlich. Wir möchten uns ausdrücklich bedanken bei den Beteiligten in der Stadtverwaltung für ihr Engagement und bei den Verantwortlichen des Haupteigentümers ADLER Real Estate AG für ihre Offenheit und Gesprächsbereitschaft!

 

(3/5)     Zur Gestaltung des künftigen Grüns

Der folgende Ausschnitt aus dem Gestaltungsplan zeigt das geplante künftige öffentliche Grün:

Die Fläche wirkt groß. Aber auch die Begehrlichkeiten sind groß. Es zeichnet sich jetzt schon ab, daß viel mehr Ansprüche an diesen Freiraum gestellt werden, als erfüllt werden können.
Einen Konflikt sehen wir vor allem zwischen der Nutzung der Hufewiesen für Erholung, Spiel und Sport  einerseits und dem Wert der Hufewiesen als vielfältiges Biotop für die Artenvielfalt und für dasStadtklima andererseits.
Deshalb befürchten wir, daß die verbleibenden Hufewiesen durch Übernutzung stark an Wert verlieren werden. Was wir nicht wollen, ist, daß die Hufewiesen gerade durch ihre Rettung  zu einer Trampelwiese mit viel wildem Müll und Kothaufen verkommen!

Konkret:

  • Wir bitten darum, mögliche Konflikte zwischen Nutzungen  schon in der Planung konkret zu benennen und aktiv nach Lösungen zu suchen, um negative Folgen für die Hufewiesen und ihre Nutzer und Nutzerinnen zu vermeiden.
  • Im Vorentwurf sind öffentliche Parkplätze für Besucher der Hufewiesen eingezeichnet, und zwar sechzehn an der Gaußstaße und acht an der Pettenkoferstraße. Jeder Parkplatz versiegelt zehn bis 20 Quadratmeter Boden. Wir wünschen uns, daß diese Flächen als Grün erhalten bleiben. Wir wollen keinen innerstädtischen Autotourismus. Das Gelände ist ideal erreichbar mit Bus, Straßenbahn, S-Bahn sowie mit dem Fahrrad.
  • Die Gaußstraße war früher eine Anliegerstraße, ist aber inzwischen als normale Straße eingestuft. Dabei spricht vieles gegen diese Einstufung: Die Straße ist nicht richtig ausgebaut. Sie dient vielen Kindern als Schulweg zur Grundschule in der Böttcherstraße und zur Oberschule in der Aachener Straße. Die  Kreuzung in Alttrachau ist so eng, daß zwei PKW nicht aneinander vorbeikommen. Die Bahnunterführung ist ebenfalls nicht für normalen Verkehr ausgebaut. Deshalb wünschen wir uns: Die Gaußstraße soll  soweit wie möglich verkehrsberuhigt werden – den Schulkindern und allen Besuchern der Hufewiesen zuliebe!

(4/5)       Zur Gestaltung der künftigen Bebauung

Daß gerade der Westen der Hufewiesen überbaut werden soll, schmerzt uns sehr. Denn damit verschwinden gerade diejenigen Bereiche der Hufewiesen, welche für den Naturschutz und für die Artenvielfalt den größten Wert besitzen. Das haben die Zuständigen im Umweltamt in der Bürgerversammlung am 22. November 2019 eindrucksvoll anhand von verschiedenen Kartendarstellungen belegt.

Wir akzeptieren diesen Verlust.  Denn er gehört zu dem Kompromiß zwischen  der Bewahrung von Grün und einer Entwicklung durch Bebauung. Wir wünschen uns jedoch, daß bei der Bebauung möglichst behutsam vorgegangen wird.

Das Problem: Nach unserem Eindruck ist die geplante Bebauung nicht behutsam. Stattdessen wird das mögliche Bauvolumen maximiert.

Laut Vorentwurf soll das Baufeld im Westen sehr dicht und hoch bebaut werden:

Veranschaulichung zur geplanten Bebauung laut Vorentwurf B-3028

Vor allem im nördlichen Teil sind fünf Geschosse (bzw. vier plus ein zurückgesetztes Dachgeschoß, also ein sogenanntes Staffelgeschoß) geplant. Die vorhandene Bebauung bewegt sich dagegen zwischen zwei und vier Geschossen.
Auch die Grundfläche der Gebäude, die neu entstehen sollen, ist deutlich größer als die Grundfläche der schon vorhandenen Gebäude. Das wird an zwei besonders stattlichen Gebäuden im Bestand deutlich. Die Grundfläche der Apotheke an der Hildesheimer Straße und von Mäurichs ehemaliger Fabrik  wirkt zierlich im Vergleich zu den Vierecken, die die Grundfläche der künftigen Bebauung darstellen.

Wie dicht ist denn die Bebauung, die da geplant ist?
Und welche Bebauung wäre „behutsam“?

Die Unterlagen zum Vorentwurf geben dazu leider keine Auskunft. Die einzige Angabe findet sich in der Flächenbilanz am Schluß der Erläuterungen. Darin ist davon die Rede, daß gut 27.000 Quadratmeter (2,7 Hektar) oder knapp 11 Prozent des gesamten B-Plan-Gebietes als Baugebiet entwickelt werden sollen.

Flächenbilanz aus den Erläuterungen zum Vorentwurf B-3028, Seite 14.

Um eine sinnvolle Aussage zur baulichen Dichte zu machen, müßte man aber das künftige Quartier nicht zur Gesamtfläche des B-Plan-Gebietes in Beziehung setzen, sondern zu der Fläche der angrenzenden, schon vorhandenen Bebauung.

Im Städtebau gibt es zwei wichtige Kennzahlen, welche die bauliche Dichte eines Quartiers beschreiben, nämlich einerseits die Grundflächenzahl und zum anderen die Geschoßflächenzahl.
Die Grundflächenzahl gibt an, welcher Anteil an Grund und Boden in einem Quartier mit Gebäuden überbaut ist. Nach unserer Kenntnis beträgt die Grundflächenzahl in der Umgebung des neuen Baugebietes 0,3, das heißt: Im Bestand ist 30% der Fläche mit Gebäuden überbaut.

Die Geschoßflächenzahl multipliziert die überbaute Grundfläche mit der Anzahl der Geschosse aller Gebäude und setzt das in Beziehung zu der gesamten Fläche des Quartiers. Nach unserer Kenntnis beträgt die Geschoßflächenzahl im schon bebauten Bereich zwischen Leipziger Straße und Hufewiesen  1,0, das heißt: Wenn man alle Geschossflächen in dem Bestandsquartier zusammenrechnet,  ergeben sie genau so viel Fläche wie die gesamte Fläche an Grund und Boden.

Eine behutsame Bebauung wäre aus unserer Sicht eine Bebauung, die sich an der vorhandenen Bebauung orientiert, also an einer Grundflächenzahl von 0,3 und einer Geschoßflächenzahl von 1,0.
Nach unserer Kenntnis könnten dann im Westen der Hufewiesen immer noch 250 Wohnungen mit durchschnittlich 80 qm Nutzfläche entstehen.

Eine ähnliche Zahl nannte übrigens der Projektverantwortliche der ADLER Real Estate AG in der öffentlichen Erörterung zum Vorentwurf am 15.11.2019. Er sprach davon, daß 200 bis 300 Wohnungen entstehen sollten. Das Problem: Diese mündliche Aussage deckt sich nicht mit dem, was der Vorentwurf zeigt. Nach unserem Eindruck ist dort wesentlich mehr Bauvolumen eingezeichnet. Ob dieser Eindruck stimmt, können wir aber nicht sagen, weil die Unterlagen wie erwähnt dazu keine Aussage machen. Umso wichtiger ist es, diese Frage in der Abwägung zu klären!

Es gibt noch ein weiteres Problem mit der geplanten Bebauung: Sie nimmt mehr Fläche in Anspruch, als es der Regionalplan und der Aufstellungsbeschluß des Stadtrates vorgeben.

Der Regionalplan ist ein übergeordneter Plan, der für die Stadt Dresden und angrenzende Kommunen übergreifende Fragen der räumlichen Entwicklung klärt. Er wird in einem eigenen Zweckverband ausgehandelt und weiterentwickelt. Der Regionalplan regelt unter anderem, wo die Einflugschneise des Flughafens Dresden verläuft und wie in den betroffenen Gebieten mit dem Fluglärm umgegangen werden soll. Der Westen der Hufewiesen liegt in dieser Einflugschneise.

Normalerweise sollen in der Einflugschneise keine neuen Siedlungen angelegt werden, um auszuschließen, daß es zu Konflikten zwischen der Gesundheit der dort lebenden Menschen und der Entwicklung des Flugverkehrs kommt. Der Flughafen Dresden und die Stadt Dresden haben sich aber in Abstimmung mit den zuständigen Stellen des Freistaates auf Ausnahmen von dieser Regel verständigt. Danach dürfen rund um dem Flughafen in sieben Gebieten doch neue Wohngebiete entstehen. In der Fachsprache heißen  solche Gebiete Ausnahmen vom Siedlungsbeschränkungsbereich. Zu diesen Ausnahmen  gehört auch der Westen der Hufewiesen. Konkret ist im Regionalplan festgelegt, daß dort maximal 1,6 Hektar Bauland für eine Wohnbebauung neu erschlossen werden dürfen.

>> Zum Nachlesen: Erläuterungen im Regionalplan zur Ausnahme vom Siedlungsbeschränkungsbereich an den Hufewiesen als pdf

Für Gewerberäume gilt das Bauverbot wegen Fluglärms nicht. Hier hat aber der Stadtrat eine Obergrenze festgelegt. Laut Beschluß zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 3028  (V1934/17, zugänglich im Ratsinformationssystem) dürfen die Gewerbeflächen maximal 0,8 Hektar in Anspruch nehmen. Insgesamt sollen also nicht mehr als 2,4 Hektar oder 24.000 Quadratmeter auf den Hufewiesen überbaut werden.

Zusammengefaßt ergibt sich folgendes Bild beim Flächenverbrauch:

Beschränkung laut Regionalplan: 16.000 qm für Wohngebiet

Beschränkung laut Aufstellungsbeschluß: 16.000 qm für Wohnen und 8.000 qm für Gewerbe

Baugebiet laut Flächenbilanz im Vorentwurf:   27.323 qm
zuzüglich(?) Verkehrsflächen:                               14.200 qm

Wichtig zu wissen: Es ist umstritten, wie die Verkehrsflächen in die Berechnungen zum Flächenverbrauch einbezogen werden. Aber auch ohne Verkehrsflächen bleibt die Überschreitung ein Problem.

Wir wünschen uns deshalb, daß der Flächenverbrauch in der Überarbeitung des Vorentwurfs noch einmal genau geprüft wird. Wenn die Bebauung reduziert würde, wie oben vorgeschlagen, könnte auch der Flächenverbrauch vermindert werden.

 

(5/5)    Weitere einzelne Aspekte

  • In der Verlängerung der Veteranenstraße steht ein wunderschöner, alter Walnußbaum. Der Vor-Entwurf sieht vor, ihn zu fällen, um an dieser Stelle die Hauptachse für die Erschließung des neuen Wohngebietes anzulegen. Man könnte aber stattdessen auch eine Nord-Süd-Erschließung auf der Linie des vorhandenen Hauptabwasserkanals anlegen. Dann könnte der Baum erhalten bleiben. Es gibt auch andere Lösungen. Auf jeden Fall  bitten wir darum, diesen Baum zu erhalten!
  • Hochwasserschutz durch Aufschüttung: Das Baugebiet liegt in einem Gebiet, das beim Versagen der Hochwasserschutzanlagen möglicherweise überschwemmt werden würde. Um den Hochwasserschutz zu gewährleisten, soll das gesamte Baugebiet im Westen aufgeschüttet werden. Das sehen wir sehr kritisch.
    Wir befürchten negative Folgen durch Überflutung von angrenzenden Grundstücken bei Starkregen. Wir bitten um eine hydrologische Untersuchung dazu. Nicht geklärt ist auch der Übergang zwischen dem aufgeschütteten Gelände und den südlich angrenzenden Grundstücken.
    Außerdem würde massiv in das Bodenleben und in das Landschaftsbild eingegriffen. Die neue Bebauung würde sozusagen über den Hufewiesen thronen. Es drängt sich der Eindruck, die Hufewiesen würden erdrückt !
    Nach unserer Kenntnis wäre keine Aufschüttung nötig, wenn die neuen Straßen und Gebäude anders angeordnet würden. Eine solche Variante sollte vorgezogen werden.
  • andere Straßenführung: Der Vorentwurf sieht vor, die Veteranenstraße deutlich auszubauen und als Hauptachse für die Zufahrt in das neue Quartier zu nutzen. Außerdem sollen von der Hildesheimer Straße her zwei Straßen in Nord-Süd-Richtung das Quartier durchqueren. Die westliche neue Straße verläuft an der Grenze des neuen Baugebietes. Für die Erschließung im Quartier wird sie nicht gebraucht. Sie ist nur sinnvoll, wenn auch in den angrenzenden, schon genutzten Grundstücken neue Gebäude errichtet werden sollen. Diese zusätzliche Verdichtung widerspricht unserer Idee von einer behutsamen baulichen Entwicklung an den Hufewiesen. Deshalb schlagen wir vor, nur eine Straße in Nord-Süd-Richtung zu bauen, und zwar auf dem schon bestehenden Hauptabwasserkanal. Die neuen Gebäude könnten dann zu beiden Seiten angelegt werden, gerne auch in Blöcken mit Innenhöfen. Die neue Straße könnte mit der Jubiläumsstraße verbunden werden und so wieder aus dem Quartier herausführen. Die Veteranenstraße könnte verkehrsberuhigt bleiben, so daß auch der Walnußbaum erhalten bliebe.

 

*****

Nun sind Sie am Zug: Was denken Sie über diesen Vorentwurf?
Beteiligen Sie sich – jetzt oder nie!

So können Sie sich einbringen:

  • Ganz einfach mit unserer Beteiligungs-App: www.hufewiesen.de/b3028
    Argumente anklicken, ggf. eigene Bemerkung dazu – und senden!
  • Oder per email: email hidden; JavaScript is required
  • Oder per Brief an: Stadtplanungsamt Dresden,  Postfach 12 00 20, 01001 Dresden
  • Sie können Ihr Schreiben auch ohne Porto an uns geben, und wir leiten es dann weiter. Einfach einwerfen am Hoftor der Weinhandlung Stollberg, Alttrachau 31.

Wichtig: die eigene Anschrift angeben, damit die Verwaltung antworten kann!
Einsendeschluß ist der 20. Dezember. Deshalb möglichst bis dahin abschicken! Aber auch später eingehende Stellungnahmen können noch berücksichtigt werden.

Die Hufewiesen brauchen Ihre Stimme!

Danke!

Gestalten B-3028B-PlanBürgerbeteiligungGestalten

Auftakt zur Gestaltung der künftigen Hufewiesen

5. Dezember 2019 by Anja

An einem Freitagabend im späten November 2019 begann etwas Neues für die Hufewiesen. Im Festsaal des „Goldenen Lamms“, dem historischen Gasthaus und früheren Puppenspieltheater, heute Sitz der Freien Evangelischen Gemeinde, versammelten sich am 22.11. etwa sechzig Menschen, um darüber zu sprechen, was aus den Hufewiesen werden kann, wenn der aktuelle Vorschlag für einen Bebauungsplan in die Tat umgesetzt wird.

Der Gestaltungsplan für die künftigen Hufewiesen als Vorentwurf, Stand November 2019. Quelle: Stadtplanungsamt Dresden.

Der Plan mit der Nummer 3028 sieht vor, den größeren östlichen Teil der Hufewiesen von Bebauung freizuhalten und als öffentliches Grün zu widmen. Das umfaßt die Waldstücke und offenen Flächen zwischen dem Ende der Pettenkoferstraße im Südwesten und der kleinen Gaußstraße im Osten; insgesamt etwa sieben Hektar Land.

Wir sprechen hier von Land, das vor mehr als 700 Jahren urbar gemacht wurde; wo man Weinbau trieb, Ackerbau, Gartenbau. Land, das in viel früheren Zeiten einmal das Flußbett für die Elbe gewesen ist. Land, das heute von verwilderten Gärten und kleinen Waldstücken geprägt ist. Land, das seit bald zehn Jahren die Gemüter bewegt. Wieviel soll man bewahren? Wieviel soll man städtisch entwickeln?

Vielleicht ist es die besondere Aura, welche die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung veranlaßte,  hier etwas Neues zu wagen. Die Planungen sollen nicht im stillen Kämmerlein von Fachleuten entwickelt werden. Sie sollen im offenen Gedankenaustausch mit den Menschen entstehen, welche die Hufewiesen aus eigener Erfahrung kennen, lieben und nutzen wollen.

So ein Gedankenaustausch funktioniert nicht von selbst. Damit  alle Beteiligten mitgenommen werden und damit aus vielen Gedanken auch konkrete und durchdachte Vorschläge entstehen, braucht es eine kluge Moderation. Dafür hat die Stadtverwaltung das Planungsbüro „StadtLabor“ aus Leipzig engagiert. Deren Geschäftsführer Fritjof Mothes brachte durch geschickte Fragen, durch Freundlichkeit und Anteilnahme tatsächlich einen vielseitigen Perspektivwechsel zustande. Aus drei Ämtern – Stadtplanung, Stadtgrün und Umwelt – waren jeweils mehrere Verantwortliche anwesend und erläuterten ihre fachliche Sicht in kurzen Beiträgen und gut verständlichen Worten. Große Pläne im hinteren Teil des Saales veranschaulichten dichte Informationen. Die Bürgerinnen und Bürger sprachen frei von der Leber weg und aus dem Herzen. Es entstand eine positive Grundstimmung; zu spüren waren das Ringen um gegenseitiges Verstehen und  das gemeinsame Schauen auf die Hufewiesen.

Einen Höhepunkt des Abends bildeten die Ausführungen von Robin Kühn vom Umweltamt zu Lebensräumen und Artenvielfalt auf den Hufewiesen. Ein Artenschutzgutachten soll bis zum Ende des Jahres fertig sein. Sobald genauer feststeht, wie die Bebauung im Westen der Hufewiesen aussehen soll, wird das Umweltamt eine Stellungnahme zu den Umweltbelangen der geplanten Entwicklung abgeben. Darin wird genau erläutert werden, wie die Entwicklung sich im Einzelnen auf Pflanzen, Tiere, Lebensräume, Bodenleben, Wasserhaushalt und städtisches Mikroklima auswirken wird und welche Maßnahmen zum Ausgleich dieser Eingriffe erfolgen sollen.

Aus den Beiträgen aus dem Publikum, aber auch von seiten der Fachleute wurde schnell ein großes Problem deutlich: Die Wünsche, die sich von verschiedenen Seiten auf das künftige öffentliche Grün richten, sind zu groß für diese kleine Oase. Erholen soll man sich können, Sport treiben, spielen, den Hund ausführen. Zugleich sollen Lebensräume und Rückzugsorte für Pflanzen und Tiere erhalten bleiben. Ein Schaugarten, eine Arche Noah, Landbau entlang der Strukturen der ehemaligen Hufen erscheinen erstrebenswert. Ein grünes Stadtteilzentrum mit Platz für Feste und Beisammensein unter freiem Himmel wäre schön. Und die freie Schule, die an der Pettenkoferstraße entstehen soll, braucht noch einen Schulhof. Wie bekommen wir das zusammen? Wie gewichten wir es? Welche Absprachen sind notwendig, damit die gewünschten Nutzungen Wirklichkeit werden?

All diese Fragen stellen sich erst nach und nach. Im Moment geht es vor allem darum, die Vielfalt der Wünsche und des Bedarfs zu erfassen und zu verstehen, welche Eigenschaften die künftigen Hufewiesen haben sollen. Die wesentlichen Aussagen dazu sollen dann in dem Grünordnungsplan festgehalten werden, den die Verwaltung im Zuge des Verfahrens zur Aufstellung eines rechtskräftigen Bebauungsplans für die Hufewiesen formlieren wird und über den dann auch der Stadtrat entscheiden wird.

Die Mitarbeiter des StadtLabors werden alle Beiträge des Abends aufbereiten und für die weiteren Schritte zur Verfügung stellen. Im Januar soll eine Befragung folgen, die sich gezielt an verschiedene mögliche Nutzergruppen für die Hufewiesen richtet. Im späteren Frühjahr soll es außerdem weitere Ideenwerkstätten geben. Unser Verein ist in die weitere Planung eingebunden. Wir werden laufend weiter über diesen Beteiligungsprozeß informieren.

Herzliche Einladung: Alle, die Ideen für die künftigen Hufewiesen haben und an den weiteren Schritten dieser Beteiligung teilnehmen möchten, können sich gerne einfach melden unter email hidden; JavaScript is required.

Wir danken allen Beteiligten aus den verschiedenen Ämtern für ihr Engagement und den Mitarbeitern des Büros StadtLabor für die umsichtige Gestaltung dieses Auftaktes!

 

Gestalten B-3028BeteiligungBürgergrün

Rede und Antwort zum Vorentwurf B-3028

5. Dezember 2019 by Anja

Ein Freitagabend Mitte November 2019. Langsam füllt sich der Festsaal im Goldenen Lamm. Gut achtzig Menschen wollen hören, was es mit den Vorschlägen für die künftige Entwicklung auf den Hufewiesen auf sich hat.

Podium, Bürgerbeteiligung, 15. November

Bürgerversammlung zum Vorentwurf B3028. Quelle: Pieschen aktuell, Bericht vom 18.11.2019.

An diesem Abend geht es vor allem um die geplante Bebauung im Westen. Das geplante künftige öffentliche Grün im Osten ist Thema einer weiteren Versammlung eine Woche später.

Vorne sitzen die drei zuständigen Fachleute aus dem Stadtplanungsamt sowie der Stadtplaner Herr Bielenberg. Sein  Büro ist vom Amt beauftragt ist, den Bebauungsplan zu entwickeln (im Bild rechts außen, mit Mikrofon). Diese Entscheidung wurde in enger Abstimmung mit dem Haupteigentümer der Flächen auf den Hufewiesen getroffen, der ADLER Real Estate AG aus Berlin. Deren Projektverantwortlicher Herr Bergander hat ebenfalls vorne im Saal Platz genommen, um für Fragen zur Verfügung zu stehen (im Bild erster von links).

Fragen gibt es viele. Gut zwei Stunden lang beantworten die Verantwortlichen sie alle geduldig, wenn auch oft eher vage. Frau Steinhof, die Abteilungsleiterin, nimmt aber alle Anregungen auf und verspricht, sie in die weiteren Erörterungen zum Vor-Entwurf einzuarbeiten.

Wir empfehlen den Bericht zu der Veranstaltung im online-Portal Pieschen aktuell (bitte auch Kommentare beachten!).

Der Abend macht ein grundlegendes Problem der Bürgerbeteiligung bei Bebauungsplänen deutlich: Es gibt ein erhebliches Informationsgefälle zwischen den mit der Planung befaßten Fachleuten einerseits und den Menschen, deren Lebenswelt sich durch die Bebauung massiv verändern wird, andererseits. Das macht es schwierig, konkrete Fragen zu stellen und konkrete Antworten zu bekommen.

Deshalb haben wir einmal versucht, die aus unserer Sicht wesentlichen Informationen zum Vor-Entwurf auch für Laien verständlich aufzubereiten. Mehr dazu hier….

Gestalten B-3028B-PlanBeteiligung

Endlich! Neuer B-Plan wird vorgestellt

3. November 2019 by Anja

Endlich! Es gibt einen neuen Vorschlag für die Gestaltung der Hufewiesen.
Der Haupteigentümer (ADLER Real Estate AG) und das Stadtplanungsamt haben sich geeinigt.  Nun haben wir Bürgerinnen und Bürger das Wort!   Bis zum 20. Dezember können wir unsere Meinungen und Argumente zum neuen B-3028 in die Planung einbringen.

OFFENLAGE

Die gesamten Planungsunterlagen können
 vom 4. November bis 20. Dezember 2019 eingesehen werden:

im Stadtbezirksamt Pieschen
Bürgerstraße 63, Zi 101 (1.OG)
montags und freitags: 9–12 Uhr
dienstags und donnerstags: 9–18 Uhr

sowie im Netz unter:
https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/stadtentwicklung/offenlagen/Dresden-Trachau-Nr.-6-Hufewiesen-Alttrachau.php

Die Unterlagen finden sich außerdem als pdf am Schluß dieser Meldung.

Die Offenlage ist dazu da, daß wir Bürgerinnen und Bürger uns in die Planungen einbringen. Die Verwaltung muß alle Stellungnahmen aufnehmen und gegeneinander abwägen. Dabei muß sie private Belange und das Gemeinwohl in einen gerechten Ausgleich bringen. So schreibt es das Baugesetzbuch vor.

Bürgerversammlung zum B-Plan

Die Verantwortlichen im Stadtplanungsamt stellen die Einzelheiten zum Planungsstand in einer Bürgerversammlung öffentlich vor:

am Freitag, 15. November 2019,  18 Uhr
im Goldenen Lamm, Leipziger Straße 220, Festsaal

Bürgerversammlung 
zum künftigen Grün

Der größere östliche Teil der Hufewiesen soll unbebaut bleiben. Für die Gestaltung dieses Grüns organisiert die Stadtverwaltung eine zusätzliche Bürgerbeteiligung. Sie beginnt mit einer zusätzlichen Bürgerversammlung:

am Freitag, 22. November 2019,   wieder um 18 Uhr
wieder im Goldenen Lamm, 
Leipziger Straße 220, Festsaal

Mitreden !

Um unsere Meinung ganz offiziell in die weitere Planung einzubringen, genügt es, sich in der Versammlung am 15.11. zu Wort zu melden. Die Beiträge werden von der Verwaltung protokolliert. Außerdem können alle Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung zum B-3028 formlos an das Stadtplanungsamt schicken.
Entweder per email an:
email hidden; JavaScript is required
oder per Post an: Stadtplanungsamt Dresden 
Postfach 12 00 20 01001 Dresden
Wichtig: die eigene Adresse angeben, damit die Verwaltung schriftlich antworten kann! Nur dann wird der Beitrag bearbeitet!
Einsendeschluß ist der 20. Dezember 2019.

Unterlagen zum B-3028:

a__B3028_B_Gestaltungsplan_Blatt_1

b__B3028_B_Entwurfsplan_Architektur_Blatt_2

c__B3028_B_Erlaeuterungen_Vorentwurf

Gestalten B-3028B-PlanKompromiß

Frühstück im Anger am 8. September 2019

4. September 2019 by Anja

Herzliche Einladung am kommenden Sonntag ab 10 Uhr zum Zusammensein, Schmausen, Erzählen…

Leben AngerFrühstück

Das waren die Klanghufen 2019 – phantastisch erfrischend

4. September 2019 by Anja

Die KlangHufen am 1. September waren ein großer Erfolg –  trotz des am Nachmittag einsetzenden Gewitterregens!  Dafür sprechen die angesichts des Wetters erstaunlich guten Besucherzahlen von mehreren Hundert Menschen. Groß und klein machten sich auf den Weg über die Wiesen, um zu lauschen.






Fotos von Cindy Tamme, Studio Augenscheinlich, Leipziger Straße 222, Dresden –  herzlichen Dank!

Die Stimmung war prima; die Musiker wie auch die Studierenden waren begeistert von der Resonanz auf ihre Beiträge. Durch die Mitwirkung der Musikhochschule Dresden wurden diese KlangHufen internationaler als die Erstausgabe 2018; sie bekamen neue Akzente moderner Kunst. Gerade die Unterschiedlichkeit der Formate war attraktiv für ein ebenso breites wie vielschichtiges Publikum, und die Unterschiedlichkeit des Publikums regte wiederum die Klangschaffenden an.

So zog sich ein zutiefst gütiger und inspirierender Geist durch das  Geschehen auf den Wiesen. Wo erlebt man das schon, dass hinterher Leute zu den Organisatoren kommen und sich von Herzen für Kunst im Stadtraum bedanken?!

Unser herzlicher Dank an alle Mitwirkenden !!

Leben KlangHufen

Wahl zum Stadtrat 2019: Die Kandidierenden und die Hufewiesen

11. Mai 2019 by Anja

Am 26. Mai wählen wir einen neuen Stadtrat für Dresden. Die dafür gewählten 70 Männer und Frauen werden auch über einen Bebauungsplan und das weitere Schicksal der Hufewiesen zu entscheiden haben. Deshalb haben wir mal nachgefragt, wie die möglichen künftigen Vertreter und -vertreterinnen für den Wahlkreis Pieschen im Stadtrat über die Hufewiesen denken.

Edit: Am 14. Mai ergänzt um den Beitrag von Anne Herpertz.

Diese Kandidaten haben unsere Fragen beantwortet; offizielle Fotos der Parteien.

Wir haben ihnen vier Fragen gestellt:

  1. Was gefällt Ihnen an den Hufewiesen besonders gut?
  2. Wie stehen Sie zu dem Kompromiss vom März 2018 * ?
  3. Soll die Stadt die Flächen für das öffentliche Grün erwerben?
  4. Wie soll über die Gestaltung des künftigen öffentlichen Grüns entschieden werden?
    (Insbesondere: Bürgerbeteiligung? ** )

* Im März 2018 haben der Baubürgermeister Herr Schmidt-Lamontain und Vertreter des Haupteigentümers der Hufewiesen, der ADLER Real Estate AG in Berlin, der Öffentlichkeit eine Grundsatzeinigung vorgestellt. Demnach soll im Westen der Hufewiesen ein neues Stadtviertel mit 1,6 ha Bauland für Wohnen und maximal 0,8 Hektar Bauland für Gewerbe entstehen, während der übrige Teil der Hufewiesen als öffentliches Grün entwickelt werden soll.
** Konkret: Soll ein Beteiligungsverfahren über das gesetzlich Vorgeschriebene hinausgehen, und wenn ja: Wie soll das geschehen?

Und das sind die Antworten (in der Reihenfolge des Eingangs):

Veit Böhm

  • Mir gefällt besonders:   Die Hufewiesen sind eine große Grünfläche im Stadtteil, welche vielseitig genutzt werden kann und einen großen Betrag zur Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil leisten kann. Es würde mich sehr freuen, wenn das Grün wieder öffentlich zugänglich wäre und einer gewissen Pflege unterliegen würde.
  • Meine Haltung zum Kompromiß von 2018:   Es ist ja allgemein bekannt, dass wir als CDU und auch ich persönlich einen etwas höheren Anteil für Wohnbebauung auf der Fläche (rund 1/3) und eine andere Art des Umgangs mit den Grundstückseigentümern gewünscht hätten. Dabei stand eine überwiegende Nutzung als Grün nie in Frage. Nun ist die Sache entschieden, wir haben dem Bebauungsplan zugestimmt und ich habe persönlich im Mai letzten Jahres den ausgehandelten Kompromiss in der letzten Bauausschusssitzung als Beschlussgrundlage für den Flächennutzungsplan vor dessen letzter Auslegung eingebracht. Wenn alle beteiligten Seiten (Grundstückseigentümer, Anwohner und Vereine) mit dem Kompromiss zufrieden sind, dann ist ein guter Kompromiss  (sic) und die Hängepartie für alle Beteiligten ist vorbei.
  • Stadt kauft Grünflächen?   Wichtiger als ein Grundstückerwerb durch die Stadt Dresden sind m.E. die zukünftigen Nutzungskonzepte und deren Umsetzung. Daraus ergeben sich möglicherweise auch unterschiedliche Eigentumsformen. Zum Schluss werden der Grundstückspreis und die finanziellen Möglichkeiten der Stadt Dresden für einen Erwerb ausschlaggebend sein. Dem möchte ich nicht vorgreifen. Klar ist aber, dass sich die Stadt Dresden in Konzeption und Umsetzung federführend einbringen sollte.
  • Bürgerbeteiligung:   Grundsätzlich sollte die Entwicklung der Flächen gemeinsam mit den Anwohnern und den zukünftigen Nutzern bzw. örtlichen Interessenvertretern, wie dem Hufewiesenverein erfolgen. Da mir bereits viele Ideen für die Nutzung der Flächen bekannt sind (Park, Kleingärten, offene Bürgergärten, Aktivitätspunkte mit Sportgeräten, Spielplätze…..) wird in jedem Fall eine umfassende Bürgerbeteiligung vorzunehmen sein. Gesetzliche Vorgaben können da wohl nur einen Rahmen bilden. Wie sich die Bürger für ihr Mitwirken selber organisieren vermag ich nicht zu sagen (da fehlt mir die Expertise). Von Seiten der Stadt wäre sicher eine regelmäßig tagende Lenkungsgruppe mit Vertretern aus Verwaltung, Politik und örtlichen Vertretern sinnvoll. Denkbar wären auch ein offenes Werkstattverfahren und Workshops unter Beteiligung der örtlichen Vertreter.

Pia Barkow

  • Mir gefällt besonders:   … an den Hufewiesen, dass sie als „wilde Wiese“ mitten im Wohngebiet insbesondere für die Tier- und Pflanzenwelt Raum bietet und eine wichtige Fläche für Insekten und Co. darstellt. Als sie noch genutzt werden konnte gefiel mir auch genau das ungeordnete für die Besucher*innen, Spaziergänger*innen, spielende Kinder, Hunde-Gassi-Gänger*innen. Es gibt nur wenige Grünflächen in der Stadt, die ohne gestaltete Wege und gartenpflegerisch gestaltete Wiesen und Beete auskommen, das ist eine schöne Abwechslung.
  • Meine Haltung zum Kompromiß von 2018:   Ich stehe voll und ganz hinter diesem Kompromiss und habe selbst als Vertreterin der Linksfraktion an der Pressekonferenz teilgenommen.
  • Stadt kauft Grünflächen?   Ja, das war ja ein Teil der Verabredung. Die Stadt soll einen Anteil der Grünflächen für einen symbolischen Betrag übernehmen.
  • Bürgerbeteiligung:   Nicht zuletzt der mit dem Investor, der Stadt, der Bürgerinitiative und den rot-grün-roten Stadtratsfraktionen erzielte Kompromiss ist durch die ausdauernde und konstruktive Arbeit der Interessierten vor Ort zustande gekommen, allein das zeigt das Interesse an der Gestaltung der Fläche. Dieses Interesse sollte nach meiner Auffassung von der Stadt dankend aufgegriffen werden, indem eine umfangreiche Beteiligung zur Gestaltung durchgeführt wird – was im Übrigen ja auch angedacht ist.
    Ich kann mir vorstellen, dass zunächst in einer Abfrage erfasst werden soll, welche Wünsche zur Gestaltung überhaupt bestehen. Daran anschließend könnten in einem längeren Diskussionsprozess die „Top 10“ herauskristallisiert werden, um diese Liste an einen größeren Kreis von Bewohner*innen in Trachau, soziale Einrichtungen wie Kitas oder Schulen etc. zu verschicken mit der Bitte, zu priorisieren und zu den Vorschlägen Stellung zu nehmen. Daraus ließe sich dann in einem weiteren Schritt darstellen, welche Wünsche sich wie kombinieren und umsetzen lassen und ob ggf. eine Reihenfolge erstellt werden soll.
    Es werden sich nicht alle Wünsche realisieren lassen, jedoch bietet ein beteiligender Prozess die Chance, großer Ergebnisakzeptanz zu erzielen, wenn Gründe für und wider einzelne Vorschläge nachvollziehbar sind.

Kati Bischoffberger

  • Mir gefällt besonders:   Die Hufewiesen sind grün! Die Hufewiesen stehen unter einem glücklichen Stern! Es ist unglaublich, welche wunderbaren Zufälle dazu geführt haben, dass diese grüne Perle innerhalb der Stadt gesichert wurde und weiterentwickelt werden kann!
    Es sind auch besondere Menschen, die sich um die Hufewiesen bemühen! Mein Dank gilt allen, die sich für die Hufewiesen stark machen!
    Es berührt mich sehr, dass die Hufewiesen in den letzten Jahren solch schöner Ort des nachbarschaftlichen Miteinanders geworden sind.
    Das Trachenfest ist wirklich unschlagbar! Chapeau!
    PS: Außerdem bin ich ziemlich stolz, dass ein Trache aus meinem Atelier zum Maskottchen der Hufewiesen geworden ist.
  • Meine Haltung zum Kompromiß von 2018:   Ich hatte das Glück, den Kompromiss maßgeblich mit herbei zu führen. Auch hier flog ein guter Geist (wahrscheinlich ein Trache) über die Verhandlungen. Voller Dankbarkeit blicke ich auf die beherzte und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Hufewiesen-Verein, mit den Stadträt*innen der Piraten, Linken, der SPD und natürlich mit meinen Grünen Stadtratskolleg*innen, den Mitarbeiter*innen im Stadtplanungsamt und mit unserem Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain.
    Besonders dankbar bin ich dem Vertreter der Eigentümer, Herrn Thomas Bergander, und den im Auftrag der Eigentümer tätigen Planungsbüros für die Bereitschaft, ungewöhnliche Wege zu begehen! Ich werde mich auch weiterhin für die Durchsetzung des herbeigeführten Kompromisses einsetzen!
  • Stadt kauft Grünflächen? Natürlich. Diese Option ist Teil des Kompromisses.
  • Bürgerbeteiligung:   Die Gesellschaft von morgen funktioniert nur im Miteinander, so wie es der Hufewiesenverein schon jetzt so schön beweist! Stadtentwicklung sollte immer gemeinsam mit Bürger*innen passieren. Um zukunftsfähig zu bleiben, sollten wir jetzt damit anfangen!
    Konkret: Ich werde mich für den frühestmöglichen Start eines Beteiligungsverfahrens einsetzen. Dies soll ein moderierter Prozess sein, an dem alle für die Hufewiesen wichtigen Akteur*innen an einem Tisch sitzen. Dazu gehören interessierte Dresdner*innen, Nachbar*innen, die Eigentümer*innen, das Stadtplanungsamt, die Politiker*innen, Akteur*innen, die eventuelle Nutzungsinteressen haben, u. v. m.
    Die größte Herausforderung wird sein, möglichst alle zu finden, die bereit sind, die Hufewiesen mitzugestalten und dort Verantwortung zu übernehmen.
    Denn mein Traum ist eine aktive verantwortungsbewusste Stadtgesellschaft. Deswegen geht es mir beim Beteiligungsverfahren vor um das Ausloten, ob und wie die Nutzung und Pflege der  Hufewiesen ganz oder teilweise in die Hände von Dresdner*innen gelegt werden kann. Priorität hat für mich dabei immer das Gemeinwohl, die Ökologie und die Förderung unseres gemeinschaftlichen Zusammenlebens in der Stadt.
    PS: Ich wünsche mir, dass die Entwicklung der Grünfläche Hufewiesen im Zusammenhang mit dem neu entstehenden Stadtquartier gedacht wird. Auch dort ist Bürgerbeteiligung nötig, damit ein lebendiges schönes Quartier entsteht. Und ich kann sagen: Auch hier sind Eigentümer und Planungsbüros offen; gerade bereite ich einen ersten öffentlichen Gedankenaustausch vor!

Stefan Engel

  • Mir gefällt besonders:   … die Weitläufigkeit des Areals, die den Eindruck vermittelt, dass man vollkommen außerhalb der Stadt ist. Je nach Jahreszeit tun sich immer neue spannende Perspektiven und Eindrücke auf.
  • Meine Haltung zum Kompromiß von 2018:   Dieser Kompromiss ist nur möglich geworden, weil die SPD und ihre Partner im Stadtrat direkt mit dem Investor verhandelt und das vorliegende Ergebnis erzielt haben. Ich begrüße diesen Kompromiss sehr. Nicht weil ich den westlichen Randstreifen der Hufewiesen für wirklich verzichtbar halte, sondern weil es ein erster Schritt zu einer langfristigen Sicherung der Hufewiesen als öffentliche Grünfläche ist. Es ist ein Kompromiss. Dieser muss in nächster Zeit allerdings noch konkret mit der verbindlichen Übertragung von Flächen und weiteren planungsrechtlichen Schritten unterlegt werden. Dafür braucht es auch den entsprechenden politischen Rückhalt. Ein reines Nachgeben vor Investoreninteressen würde ein für die Naherholung, die Natur und das Stadtklima unfassbar wichtiges Areal unwiederbringlich zerstören. Das dürfen wir nicht zulassen.
  • Stadt kauft Grünflächen?   Aus meiner Sicht führt an einem Erwerb des östlichen Teils durch die Stadt kein Weg vorbei und ist Teil des Kompromisses. Nur dadurch lässt sich wirklich dauerhaft der öffentliche Zugang und der Erhalt als Grünfläche sichern. Nicht zuletzt können auch nur so die Ergebnisse eines öffentlichen Beteiligungsprozesses tatsächlich in die Realität umgesetzt werden. Bei bestehenden öffentlichen Grünflächen wie z.B. dem Hechtpark stellt ja auch niemand die kommunale Hoheit in Frage.
  • Bürgerbeteiligung:    Bei der weiteren Gestaltung der Hufewiesen müssen vor allem die Bürgerinnen und Bürger im Umfeld und der Verein Hufewiesen Trachau e.V. eingebunden werden. Die klassischen Beteiligungs- und Gremienprozesse reichen dafür nicht aus. Meiner Auffassung nach braucht es zunächst eine Grundsatzeinigung, in welche Richtung die weitere Gestaltung gehen soll: Durchweg naturnah orientiert am Status Quo, unter Einbeziehung anderer Bedürfnisse (z.B. Spiel-/Sportplätze) oder räumlich differenziert? In weiteren Schritten kann ich mir dann z.B. Bürgerwerkstätten für die gesamten Hufewiesen oder Teilbereiche vorstellen. Das hat bei der Ausgestaltung des neuen Grünzugs Gehestraße recht gut funktioniert. Eine enge fachliche Begleitung und das Aufzeigen von Optionen durch die Verwaltung sind wichtig, allerdings sollten damit keine Entscheidungen vorweggenommen werden.

Anne Herpertz

  • Mir gefällt besonders: Die Hufewiesen – der Plural ist hier wichtig – sind ein historisch gewachsenes, ökologisches Ensemble für Trachau/Mickten/Pieschen, in und  um Alttrachau. Um die Hufewiesen herum sieht man 250 Jahre  Stadtentwicklung. Dass es die Wiesen überhaupt noch gibt, ist  verschiedensten Zufällen der Geschichte zu verdanken – und das Mitten in  der Stadt! Das historisch gegebene Glück der Existenz der Hufewiesen  gilt es jetzt zu bewahren und darüber hinaus dauerhaft für die Zukunft zu entwickeln.
  • Meine Haltung zum Kompromiß von 2018:   Ich stehe zu der ursprünglichen Variante des Aufstellungsbeschlusses des  Bebauungsplans für die Hufewiesen (V1934/17), welcher vorsah, die Hufewiesen in ihrer Gänze zu erhalten und nicht zu bebauen. Ich sehe  aber ein, dass wenn der Investor der Stadt 70% der Fläche für immer überträgt, es ein „Kompromiss“ sein kann, dass auf einer Teilfläche Wohnungen entstehen können. Dies ist für mich aber eine Voraussetzung – und kein Wunsch. Sollte der Investor sich plötzlich unkooperativ verhalten, werde ich einem Bebauungsplan mit Bebauung nicht zustimmen.
  • Stadt kauft Grünflächen?   Die Stadt muss Herrin über die Fläche werden, um Gestaltungsmöglichkeiten zu haben. Der Investor muss die Flächen an die  Stadt übertragen oder sie zu einem niedrigen Preis – Wiese (!) –  verkaufen, denn die zukünftige Nutzung der Hufewiesen wird eine  öffentliche und keine kommerzielle sein. Der Investor darf sich nicht mit überzogenen Preisforderungen gesundstoßen. Die Hufewiesen gehören den Menschen in Dresden!
  • Bürgerbeteiligung:    Die Hufewiesen sind die Lunge von Trachau, Pieschen und Umgebung. Hier müssen alle Akteure noch VOR der Planung mit eingebunden werden. Zunächst müssen der Bedarf und die Möglichkeiten ausgelotet werden. Brauchen wir hier einen Park, eine Ponywiese, einen Kita-Lehrgarten, eine insektenfreundliche Wiese, ein Waldstück, … oder eine Kombination von allem – hier müssen alle Bewohnenden von Trachau, Pieschen und umliegenden Stadtteilen sowie Vereine und Initiativen von Anfang an mit einbezogen werden. Das gehört zu unserem Grundverständnis und so steht es auch in unserem Wahlprogramm
    [https://www.piraten-dresden.de/themen/wahlprogramm/#Partizipativer_Ansatz_bei_der_Stadtraumentwicklung].

–> Die FDP und die Freien Bürger haben auf unsere Anfrage leider nicht geantwortet.

Retten StadratWahlkampf

Fröhliches Müllpicken

25. November 2018 by Anja

Das war eine freudige Überraschung:

Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt betreut auch in diesem Jahr rund zwei Dutzend junger Männer und Frauen während ihres freiwilligen ökologischen Jahres. Der aktuelle Jahrgang hat im September begonnen, und die Freiwilligen trafen sich Mitte November in Dresden zu ihrer ersten Weiterbildungswoche. Die Betreuerinnen in der Landesstiftung haben sich dafür etwas Besonderes einfallen lassen: Das Programm in der Weiterbildung wird von den Jugendlichen selbst gestaltet. Und die hatten sich die Hufewiesen als Programmpunkt ausgesucht!

Und zwar nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. So flatterte eine Anfrage von Herrn Klemm, im Stadtbezirksamt Pieschen zuständig für Ordnung und Sicherheit, in das Postfach unseres Vereins. Und so trafen sich die Jugendlichen vor Ort mit dem Leiter des Stadtbezirksamts, Herrn Wintrich, der ihnen persönlich dankte. Nach einer kleinen Einführung durch Anja Osiander vom Hufewiesen-Verein zur Geschichte, zur ökologischen Bedeutung und zu den Plänen für Bebauung und Bürgergrün griffen die jungen Männer und Frauen dann zu. Sie schnappten sich Müllsäcke, Arbeitshandschuhe und Greifer, die das Ordnungsamt bereitstellte, schwärmten aus und pickten mit großem Tempo und Nachdruck allerlei Unrat aus dem Gebüsch. Das Spektrum reichte von Zigarettenschachteln über Kaffeepappbecher und Hundekottüten bis hin zu Wäscheständern und Autoradkappen. Nur eine Stunde brauchten sie, um mehrere Säcke und eine Schubkarre zu füllen.

Der Müll ist jetzt da, wo er hingehört. Die Hufewiesen sehen schöner aus. Die Natur atmet auf; die SpaziergängerInnen tun es auch. Gut so!

Herzlichen Dank an die Landesstiftung und an die Stadtreinigung, vor allem aber an die jungen Öko-Aktivisten! Alles Gute für den weiteren Einsatz im ökologischen Jahr!


Quelle: Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt

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24.2.-22.3. Umfrage zum künftigen Grün

Die Stadtverwaltung macht ernst mit der Bürgerbeteiligung zu einem künftigen öffentlichen Grün auf den Hufewiesen. Nächster Schritt ist eine online-Umfrage bis zum 22. März 2020.
Alle Informationen unter www.dresden.de/hufewiesen.

Hintergrund: das aktuelle B-Plan-Verfahren (B-3028)


Die Offenlage für den Vorentwurf zu einem Gesamtplan für Bebauung und öffentliches Grün auf den Hufewiesen wurde am 20.12.2019 abgeschlossen. Allein über den Verein wurden dazu rund 250 Stellungnahmen eingereicht - vielen Dank an alle, die sich eingebracht haben! Dazu kommen die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange. Zur Zeit (Anfang 2020) wertet die Verwaltung alle Argumente aus. Anschließend wird das weitere Vorgehen zunächst mit dem Haupteigentümer besprochen, der ADLER Real Estate AG aus Berlin.
>>Erläuterungen zum Vorentwurf B-3028 aus unserer Sicht

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Stadtrat beschließt Erhalt der Hufewiesen!

Am 11. Mai 2017 hat der Rat der Landeshauptstadt Dresden mit einer Mehrheit von 38 Stimmen den Oberbürgermeister beauftragt, die Hufewiesen als öffentliches Grün zu entwickeln. Mehr...
Am 17. Mai 2018 hat der Stadtrat einstimmig die Aufstellung eines B-Planes mit großem Anteil an öffentlichem Grün für die Hufewiesen zugestimmt. Details...
Inhaltlich entspricht der Aufstellungsbeschluß dem Kompromiß vom 8. März 2018 zwischen Stadtplanungsamt, Eigentümer, Stadträten und dem Verein Hufewiesen Trachau. Mehr...

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