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Geschichte

Was der Ortsname erzählt

Dem Lokalhistoriker Klaus Brendler verdanken wir die folgenden Hinweise:

Der Ort Trachau wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1242 erwähnt; damals unter dem Namen Trachennowe (zu mittelhochdeutsch trache = Drache als Fabeltier).Trach- mhd. trache „Drachen. In der Nähe lag eine Weinbauflur mit dem Namen Trachenbergen. Nach ihr ist der Ort Trachenberge benannt, der heute einen Stadtteil von Dresden bildet.-au althochdeutsch ouwa „Insel“; mhd. ouwe, owe „Land am Wasser, nasse Wiese, Halbinsel, Insel“. Gemeint ist wohl die Elbaue; durch das Dorfgebiet floß früher ein Seitenarm der Elbe.Diese Angaben stammen aus dem Nachschlagewerk Werte unserer Heimat, Bd. 42, Berlin: Akademieverlag 1984.

Klaus Brendler

Etwas freier gedichtet, könnte man sagen: Trachau, das ist „die kleine Siedlung in der feuchten Aue, vor dem Berge, wo der Drache haust“.

Trachau um das Jahr 1775
Trachau über die jahre

Flurkarten zeigen den Wandel der Zeiten

Die Bezeichnung „Mitternacht“ bedeutet „Norden“. Mit „Forbrige“ ist ein ehemaliges Vorwerk des Meißner Domstifts gemeint. Nach der Reformation ging die klösterliche Verwaltung auf den Dresdner Rat über; darauf spielt der Name „Ratshufen“ an. In der Kartenmitte ist die „Claus-Narren-Hufe“ zu erkennen. Der Name bezieht sich auf einen Krüppel, der als Narr am Hofe des sächsischen Kurfürsten um 1500 Berühmtheit erlangte.

Trachau um das Jahr 1870

Der Dorfanger mit zwei Teichen ist deutlich zu erkennen.

Trachau um das Jahr 1903

Nördlich der Bahnlinie entstand in den 1920er Jahren die Hans-Richter-Siedlung, aber die Hufewiesen blieben bis heute unbebaut.

Kurze Chronik von Dorf und Hufewiesen

  • Seit dem 13. Jahrhundert stand die Siedlung zusammen mit dem benachbarten Trachenberge unter der Verwaltung der Augustinermönche aus Altdresden, später des Meißner Domstifts. Der Weinanbau spielte dabei eine wichtige Rolle.
  • Nach der Reformation ging die Verwaltung im Jahre 1541 auf den Dresdner Rat über, genauer gesagt: auf das Religionsamt der Altstadt.
  • Für das 17. Jahrhundert erwähnen Urkunden neben dieser kirchlichen Verwaltung auch eine Amtsgemeinde Trachau, die unter der Verwaltung des Kurfürsten stand.
  • Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Poststraße nach Meißen ausgebaut, und ein Fleischer errichtet die Gaststätte Goldenes Lamm, deren Gebäude noch heute die Straßenecke prägt, an welcher der Dorfanger in die heutige Leipziger Straße mündet.
  • Im Jahre 1838 nahm die Leipzig-Dresdner Eisenbahncompagnie das Teilstück zwischen Dresden-Neustadt und Radebeul-Weintraube in Betrieb. Der Bahndamm führte mitten durch die Flurstücke der Bauern von Trachau. Dieser Bahndamm bildet heute den nördlichen Abschluß der Trachauer Hufewiesen.
  • Im Jahre 1903 wurde das Dorf nach Dresden eingemeindet. Gerüchten zufolge wehrten sich die Bauern von Trachau lange gegen den Verlust der Eigenständigkeit. Sie stimmten erst zu, als das Dorf vollständig vom Stadtgebiet eingeschlossen wurde.
  • In den 1920er Jahren entstand nördlich des Bahndamms die Hans-Richter-Siedlung im Stil der Neuen Sachlichkeit. Südlich des Bahndamms dagegen betrieben die Bauern auf ihren Flurstücken weiterhin Landwirtschaft, vor allem Gemüsegärtnerei und Rosenzucht. Das blieb auch in der DDR so.
  • Im Jahre 1990 erklärte die Stdtverordnetenversammlung die Ackerflächen nördlich des Dorfkerns zu Bauerwartungsland. Daraufhin wurden die Flurstücke von einer Immobiliengesellschaft aufgekauft und fielen brach.

Quellen zur Chronik:

  • Der Lokalhistoriker Uwe Miersch hat Einzelheiten vor allem zur Baugeschichte von Trachau zwischen 1242 und den 1920er Jahren zusammengestellt unter http://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/trachau.htm.
  • Die Geschichte der Leipzig-Dresdner Eisenbahncompagnie ist hier nach der Darstellung im deutschen Wikipedia wiedergegeben.

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